CD des Monats: FEEDER - Generation Freakshow

Wegen der Fußball-Europameisterschaft gab es im Juni keine CD des Monats. Dafür jetzt wieder! Im knallharten Juni/Juli-Doppelfeature krallen sich meine walisischen Freunde von Feeder souverän die Titelkrone: stilsicherer als die englische Fußballnationalmannschaft im Turnier, großartig in der "Die Melodie muss ins Ohr"-Chancenverwertung, textlich deutlich ausgereifterer als Oceanas "Bin ich froh, das nicht mehr hören zu müssen"-EM-Hit Endless Summer und fast so stimmungsvoll wie singende Iren, wenn ihre Elf auf dem Platz mal wieder feist was auf die Dudelsäcke bekommt.

Generation Freakshow ist endlich nochmal eine Punktlandung. Ich habe die letzten Alben des Trios um Grant Nicholas, Taka Hirose und Schlagzeugbesetzung (aktuell Karl Brazil) immer mit einem offenen Ohr verfolgt, aber meist blieb nur die Single-Auskopplung wohlig haften. Seit dem stark unterschätzten "Pushing The Senses" von 2005 ging mir die Band etwas unter, konnte keine Ausrufezeichen setzen, das Songmaterial hatte mit Qualitätsschwankungen zu kämpfen. Um so erfreuter war ich, als ich den Opener "Oh My" des neuesten Outputs hörte. Klingt wie Tom Petty & The Heartbreakers, hat was hübsch Melancholisches, summt einem im Kopf herum. "Borders" wäre für mich ein prima Sommerhit, wenn es mal Sommer werden würde. Heftig schwer bohrt sich "Idaho" voran, bei dem Feeder ihre Liebe für bergige Provinzgebiete Amerikas und tiefe Riffs ausleben. Aus meiner Sicht gleich drei Treffer zu Beginn und damit beste Voraussetzungen für die Auszeichnung als CD des Monats.

Der Titelsong reißt mit seiner Melodie und der Gesangslinie sofort mit, "In All Honesty" und "Headstrong" rocken frisch nach vorne, "Tiny Minds" walzt lässig vor sich hin, "Sunrise" ist der zweite Sommerhit-Kandidat, alleine schon wegen der Zeile "Summer is alive"... habe ich jetzt alle Songs durch? Natürlich kriegt der geneigte Fan noch ein paar hübsche Balladen aufgeboten: "Quiet" und "Children of the Sun" heißen die Kandidaten und sind ruhig und nett geworden, ohne ins arg Kitschige abzudriften. Balladen halt.

Als Hörbeispiel klebe ich ein knapp fünfminütiges Album-Preview ein, auf dem alle Songs angespielt werden. Zwar nur knapp 25 Sekunden, aber das reicht, um die dahinter klingende Qualität anzudeuten. "Generation Freakshow" gibt es oben drauf in der kompletten Fassung.

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