CD des Monats: MIKE PATTON - Mondo Cane

Gianna Nannini.
Eros Ramazotti.
Angelo Branduardi.
Adriano Celentano.
Oliver Onions.
Zucchero.
Al Bano & Romina Power.

Von keinem dieser Künstler habe ich eine Platte oder CD. Von Rondo Veneziano und Rhapsody zwar schon, aber die habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr gehört.
Fakt ist: der beste italienische Sound, der aktuell durchs Haus weht, stammt von Mike Patton.

Der ehemalige und bald wieder als solcher tätige Frontmann von Faith No More ist dafür bekannt, mit seinen zahlreichen Projekten wie Tomahawk, Fantomas, Mr. Bungle und anderen eher die Bereiche des musikalisch Ungewöhnlichen abzudecken. Wer da fest etablierte Songstrukturen erwartet, hat schon beim Drücken der Play-Taste haushoch verloren. Für seine neuste Platte hat der sich umtriebige Mike der Italo-Schnulze zugewandt. Ob Mafioso-Schmalz ("Ore D'Amore"), schwülstige Hymne („Quello Che Conta“), Ennio Morricone-Ehrfurchtsbezeugung ("Deep Down") oder Gangster-Jazz ("Che Notte!") - die Nummern sind teils orchestral prall, teils andächtig einfühlsam inszeniert, die Stimme schwitzt und schnarrt voller Pathos, man möchte sich als Hörer vor Freude noch ein Fläschschen Öl auf dem zurückgekämmten Haar verteilen und dann entspannt mit einem blutigen Pferdekopf zu Bade steigen. Wer es weniger relaxt haben will, spule einfach zum wilden Klanggebilde "Urlo Negro" vor.

Ich muss gestehen, mein erstes Anhören war von leichten Lachanfällen begleitet, aber mittlerweile möchte ich die Scheibe nicht mehr missen. Vor allem, wenn wie dieses Pfingstwochenende die Sonne aus allen Rohren scheint und man die Fenster öffnen kann, um den geballten italienischen Weltschmerz in die weite Welt hinauszulassen.

Als Hörbeispiel brunftet der Maestro nun Il Cielo In Una Stanza.
Attenzione. Silencio. Cantare.

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