Seriencheck (92)

Hastig in die Tastatur gehobelter Seriencheck, weil ich bis zur Fußball-Europameisterschaft die wichtigsten Shows abgedeckt haben möchte, Teil 2:

GAME OF THRONES (SEASON 6)


Von jetzt an hat kein Buchleser mehr Ahnung. Neuland in Westeros für alle. Nach sechs gesehenen Folgen und einem "Ich-hab-was-im-Auge-schau-den-Abspann-mal-gerade-alleine"-Moment darf ich sagen: Ist halt wieder geil. Wer meckern will, findet sicherlich etwas, aber ganz ehrlich, das ist Meckern auf hohem Niveau. Die Serie hat mittlerweile eine Qualität erreicht, da reißt selbst eine nicht ganz so gelungene Szene eine Folge nicht runter. Im Gegensatz zur Staffelvorgängerin ist bereits in den ersten Episoden gut etwas los im Lande des eisernen Throns und George R.R. ließ es sich nicht nehmen, dem nach Erfolgserlebnissen für "die Guten" hungernden Fernsehvolk ein bisschen Futter zu geben. Um danach...aber das kennt man halt, damit muss man rechnen. Von meiner Warte aus geht der Wertungsdaumen wieder stark Richtung "sehr gut"-"überragend".

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH SECHS EPISODEN: 5,67 PUNKTE (sehr gut)

SILICON VALLEY (SEASON 3)


Comedymäßig war die Hauptsaison nicht sonderlich pralle. Das Prädikat durchgehend gut konnten bei mir nur "Brooklyn Nine-Nine", "The Goldbergs", "Life In Pieces" und "Galavant" erreichen. Damit ist jetzt Schluss, denn HBO hievt wieder seine beiden Premium-Spaß-Formate ins Programm: "Silicon Valley" und "Veep". Die Nerds liegen in meiner Gunst derzeit minimal vorne, in der jetzigen Form streben sie gar einen neuen Spitzenwert an. "Silicon Valley" läuft so stabil, Microsoft soll schon nach dem Code angefragt haben. Ich fange jetzt nicht wieder Vergleiche mit "The Big Bang Theory" an (von dem ich doch noch das Staffelfinale gesehen habe und ob der Faulheit der Autoren entsetzt war), die verbieten sich mittlerweile von alleine. Richard, Gilfoyle, Dinesh und Erlich sind meine Helden, selbst Nebenfiguren wie Big Head und (der lange von mir in "The Office" geschmähte) Jared bringen herrliche Momente mit ein. Gavin Belson schließlich platziert mit jedem absurden Auftritt ein Sahnehäubchen auf die Folge. Könnte das bitte jemand in Endlosschleife programmieren lassen?

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH SECHS EPISODEN: 5,53 PUNKTE (sehr gut)

VEEP (SEASON 5)


Auch "Veep" mit der immer wieder tollen Julia Louis-Dreyfus liefert ab. Aktuell scheint man mit dem offiziellen Serienidioten Jonah Ryan Großes vorzuhaben, worauf ich mich sogar noch mehr freue als über die neuesten Trotteligkeiten eines Donald Trump. Die Überdevotion von Gary Walsh und die trocken-fiesen Sprüche von Amy, Mike, Dan und Kent sitzen weiterhin auf den Punkt genau. Erfreulich auch, dass man als europäischer Zuschauer im Gegensatz zu früheren Staffeln nicht mehr knietief in US-amerikanischen Politikdetails waten muss, sondern die größeren Themen angeschnitten werden. Von Comedy-Amtsmüdigkeit keine Spur, ich würde mein Kreuzchen jederzeit ohne hinzugucken wieder bei Selina Meyer machen.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH SECHS EPISODEN: 5,40 PUNKTE (gut +)

THE AMERICANS (SEASON 4)


Ein Mann hat kein Gesicht. Dennoch wird ein Mann sich freuen. Tom Wlaschiha, der Faceless Man aus "Game Of Thrones", hat sich im Interview bei den Rocket Beans als Fan von "The Americans" geoutet. Guter Geschmack, kann ich da nur sagen. Ist das russische Agentenpaar Elizabeth und Philip Jennings damit nicht nur mir mittlerweile wirklich ans Herz gewachsen. Die Finalfolge der vierten Staffel läuft zwar erst diese Woche, aber ich gehe fest davon aus, dass dieses Jahr die 5-Punkte-Marke wieder übersprungen wird. Besser also als die mir mit etwas zu viel Leerlauf ausgestattete dritte Season. Natürlich hat die Show auch in der aktuellen Laufzeit ihre ruhigen Folgen im Portfolio, aber dank der im letzten Finale angestoßenen Entwicklung schwelt stets eine gewisse Spannung über dem alles andere als leichten Familienleben unserer Spione.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH ZWÖLF EPISODEN: 5,02 PUNKTE (gut)  

PREACHER (SEASON 1)


Von Seth Rogen mitproduzierte Umsetzung des Comics gleichen Namens. Ein von inneren Konflikten geplagter Prediger in einer Kleinstadt in Texas begibt sich auf die Reise, um Antworten von Gott zu erhalten.

Wie üblich kenne ich die Vorlage nicht, sodass ich mich nur auf meine Eindrücke aus dem knapp einstündigen Piloten beziehen kann. Meine Einschätzung: Tja. Kann richtig gut werden. Oder auch nicht. Ich bin da noch nicht richtg durchgestiegen, um ehrlich zu sein. Es gibt viele Charaktere an vielen Orten zu bestaunen und irgendwie haben sie jemanden vergessen, der den Zuschauer an die Hand nimmt und erklärt, wohin die Reise genau geht. Dominic Cooper als titelgebener Prediger versprüht schon mal rauen Charme plus optionaler Coolness, bei seinen Begleitern muss ich wirklich abwarten, ob sie eher Richtung lässig oder nervig driften. Wahrscheinlich setze ich mich hin und schaue mir vor der heute erschienen zweiten Episode den Einstieg nochmal an. Als erste Einschätzung schwanke ich derzeit zwischen 4,5 und 5,0 mit leichterer Tendenz zu "gut". Aber wie schon geschrieben, ist durchaus alles noch drin, was mein Wertungsspektrum so hergibt.

ERSTEINSCHÄTZUNG: 4,5 - 5,0 PUNKTE (befriedigend - gut) 

HOUSE OF CARDS (SEASON 4)


Zu meiner Schande leider die Serie, bei der ich ständig und immer noch hinterherhänge. Dabei ist die Qualität dank der schauspielerischen Wucht von Spacey und Wright erneut hoch, bis zur von mir gesehenen fünften Episode sind mir auch keine nur befriedigenden oder gar bloß durchschnittlichen Folgen untergekommen. Was ja in Season 3 durchaus mal passierte. Ich belasse es für den Moment daher mal wieder bei einer kurzen Wasserstandsmeldung; soweit alles gut bei Underwood. Jetzt nicht in der Show selbst, aber von meiner Wertung her. Mehr, wenn ich durch bin. Wahrscheinlich erst nach der EM-Pause hier im Blog.

DURCHSCHNITTSWERTUNG NACH FÜNF EPISODEN: 5,30 PUNKTE (gut) 

Kommentare

  1. Die ersten drei Serien sind natürlich auch für mich Pflichtprogramm und werde ich schauen sobald DVDs/Blu-rays erhältlich sind. Vorfreude ist ja bekanntlich... lang... ;)

    Und von "The Americans" steht bei mir immer noch die erste Staffel ungesehen im Regal. Traurig.

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  2. Also, das mit "The Americans" ist schon schlimm, da bin fast geneigt, ein wenig zu tadeln (wenn ich nicht selbst genug ungesehen vor sich hinstehenden Serienkram hätte). Denn die erste Staffel ist meiner Meinung nach die beste bisher. Auch du wirst dich danach als russischer Spion in einem Vorort von Washington einquartieren wollen.

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  3. House of Cards hat mir wieder besser gefallen als die letzte Season. Noch nicht wieder so gut wie Season 1 und 2, aber wieder sehr gut gemacht. Den einen oder anderen wtf-Moment hat Season 4 jedenfalls wieder und ich bin gespannt, wie es nächstes Jahr weitergeht.

    Game of Thrones ist auch wieder stark, auch wenn gefühlt ein bis zwei schwache Episoden zwischendrin waren. Man mehr meiner Meinung nach, dass es nun keine Buchvorlagen mehr gibt, es ist nicht mehr alles so gnadenlos, ja fast schon ein Minimini-Müh Hoffnung ist dort da. Bis jetzt ist die 6. Staffel wirklich sehr stark.

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    1. Sorry für den späten Kommentar, ich habe den Blog hier die letzten Monate komplett ungesehen gelassen. Gilt leider auch für House of Cards; von dem, was ich bisher gesehen habe, bin ich allerdings voll und ganz bei dir.

      GoT hatte in der Tat ein paar "aufbauende" Episoden, aber wir sind uns wohl einig, dass es dafür mindestens drei absolute Knallerfolgen gab, die richtig reingehauen haben in die Magengrube und Seele der Fans.

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